30.11.06

25. Menschliche Sorgen

Seit längerer Zeit beschäftigt mich eine allzu menschliche Sorge: „Wie verdiene ich mein tägliches Brot? Will ich weiterhin von einer kargen IV-Rente leben? Oder möchte ich einen Job ausüben, einen anständigen Lohn bekommen und ein normales Leben führen, vielleicht heiraten und eventuell eine Familie gründen?“

Es ist tatsächlich so, dass ich – Wunder der Wunder – fürs Zweite entschieden habe: Ich sehe mich nämlich tatsächlich in der Lage einen anständigen Beruf auszuüben. Ich fühle, dass ich sehr viele überschüssige Energie in mir habe. Also wäre ich top-motiviert… Schon mehrmals habe ich mich darum um eine Stelle als wissenschaftlicher Berater bzw. Redaktor beworben. Leider erfolglos. Trotz guter Qualifikation gelang es mir nicht, eine Stelle zu bekommen. Die wenigen Arbeitgeber, die bereit wären, einen Behinderten anzustellen, verfügen über kein rollstuhlgerechtes Büro.

So teile ich das „gottgewollte“ Schicksal der meisten Behinderten: Mir ist langweilig, und ich möchte mehr aus meinem Leben machen.

(Die Frage ist natürlich, ob das wirklich gottgewollt ist, - ich glaube weniger).

Es ist ja genau, was wir an Stelle der katastrophalen 5.IV-Revision schon seit Jahren mit Nachdruck fordern: Eine echte Integration!